Teaser (unfortunately only in German, emphasis added):
Banken müssen darüber hinaus aber stärker darin gezügelt werden, sich übermäßigen staatlichen Solvenzrisiken auszusetzen. Dazu muss die Bankenunion durch weitere regulatorische Maßnahmen flankiert werden. Zwei sind mir besonders wichtig, und beide zielen letztlich darauf ab, Forderungen an den Staat nicht länger gegenüber anderen bilanziellen Aktiva zu privilegieren: Erstens sollte es eine Obergrenze, eine Art Großkreditbeschränkung, für das Engagement einzelner Banken gegenüber staatlichen Schuldnern geben; zweitens, sollten Banken Staatsanleihen oder Kredite an den Staat entsprechend deren Risiko mit Eigenkapital unterlegen.
Die Eigenkapitalunterlegung von Staatsanleihen hätte noch einen weiteren Vorteil: Sie würde dazu führen, dass frühzeitiger Preissignale gesendet würden, wenn sich eine unsolide Entwicklung der Staatsfinanzen abzeichnet – es entstünde Druck zur Konsolidierung. Zusammen mit der gemeinsamen Aufsicht würde dies verhindern, dass Staaten trotz einer Schieflage im Haushalt weiter billige Kredite erhalten und so nicht nur sich selbst, sondern auch die Banken noch tiefer in Haushaltsproblemen verstricken.
Wie wichtig es ist, hier höhere Schranken zu setzen, zeigt die gegenwärtige Entwicklung: Es gehört mittlerweile zwar zum guten Ton, die enge Verbindung von Staatsfinanzen und nationalen Bankensystemen zu kritisieren. Angesichts der Geldnöte einzelner Länder ermuntern viele dann aber doch die dortigen Banken, immer mehr Anleihen des eigenen Staates zu kaufen.