Tuesday, April 19, 2011

FAZ once again: Hyun Song Shin on Financial Stability (fg)

Princeton's Hyun Song Shin über Geldpolitik, Finanzmarktstabilität und Geldmengenaggregate in der FAZ.
Es ist richtig, dass ich in meinen Arbeiten das Verhalten von Finanzunternehmen und hierzu auch Geldmengen untersuche. Aber ich tue das aus anderen Gründen. Friedman und die anderen Monetaristen analysierten Geldmengen mit Blick auf die Inflation. Ich analysiere Geldmengen mit Blick auf die Stabilität des Finanzsystems.

In der Welt der direkten Inflationssteuerung sorgt die Leitzinsänderung dafür, dass sich die Inflationserwartungen der Menschen ändern. Das sorgt für Veränderungen des langfristigen Zinses, die wiederum Einfluss auf realwirtschaftliche Größen wie Konsum und Investition nehmen. Die Geldpolitik wirkt in diesem Modell über Anpassungen der Zinskurve. Ich frage, was nach Änderungen der Leitzinsen im Finanzsektor geschieht, und hier vor allem in den Banken. Diese Einflüsse sind sehr wichtig. Änderungen von Leitzinsen beeinflussen die Refinanzierungskosten von Banken und nehmen daher Einfluss auf deren Gestaltung der Bilanz. Änderungen der Bankbilanzen beeinflussen anschließend die reale Wirtschaft.

Ein Plädoyer für eine Übertragung des Finanzmarktstabilitäts-Ziels an die Notenbank.